Theater

Ganz oder gar nicht

Sechs Männer, ein Älterer mit Hüftschaden, ein Dicker, ein Schwarzer, ein Junger, ein Schwuler und ein Schöner haben alle das gleiche Problem: Sie sind arbeitslos.

Sie waren bei Opel, auf dem Lastwagen einer Spedition und untertage. Sie haben Medienkommunikation studiert und sind Taxi gefahren, sie waren Wirt oder hatten eine Bude. Sie haben als Tanzlehrer gearbeitet oder Zeitungen ausgetragen. Sie sind vor nix fies und trotzdem hat der Arbeitsmarkt sie ausgespuckt. Eine typische Ruhrgebiets-Story eben.

Und was machen die sechs Männer aus ihrer Situation? Das Beste natürlich: Sie ziehen sich aus. Ja, sie strippen. Aber bevor sie das tun, müssen sie eine Menge Probleme meistern. Miteinander, mit ihren Frauen, den Kollegen und jeder mit sich selbst. Sie stellen ihre Männlichkeit auf die Probe und entdecken dabei ihr Herz. Solidarität, Toleranz und die Fähigkeit zu feiern sind die drei Grundfesten der viel beschworenen Ruhrgebietsmentalität. Und nicht aufgeben, sondern Mensch bleiben.

Regie: Gerburg Jahnke

Pommes
oder das fünfte Element

Ein Stück über Pommes, den Pott und die Liebe.

 Was ist aus dem Ruhrgebiet geworden? Und was ist aus den vier Freunden geworden, die damals jeden Tag in der Pommesbude standen – Stehtisch, Fenster, Raucher? Einer ist weggegangen, leider nach Düsseldorf.

Die anderen drei sind geblieben – ein Loser-Trio, aber nach wie vor hart am Ball! Alles wäre wie immer im Pott, wenn nicht die Liebe dazwischen käme: Eine italienische Donna, eine Wuchtbrumme, die sich entgegen allen Erwartungen in diese kaputte Stadt verballert und vielleicht bleibt.
 Eine Stadt übrigens, die große Ähnlichkeit hat mit Oberhausen – und das nicht zufällig!

Genremäßig ist der Abend mal wieder ein Balanceakt, wie so oft in Ebertbad-Produktionen: Kabarett plus Songs mal Boulevard durch Komödie gleich: Unterhaltung auf hohem Niveau.

Ensemble:
 Nito Torres. Er strippte bei „Ganz oder gar nicht“, cowboyte bei „Kalte Colts“, entzückt die Damen bei seinem „Weiberabend“, singt die Beatles Songs – Album für Album –  und begeisterte als 17-jährige Chayenne bei „Sehnsucht“.
 Jetzt ist er ein Makler aus Düsseldorf.

Susanne Hayo – the Voice – hatte sich schon in „Höchste Zeit“ in die Herzen des Publikums gespielt und gesungen
. Jetzt ist sie eine Italienerin, die sich in einen Mann aus dem Pott verliebt hat.

Hajo Sommers – Ex-Ebertbadchef und Ex-Fußball-Präsident vom Rotweiss-Oberhausen – hatte die schärfsten Beine bei „Kalte Colts“ und brachte sich bei „Ganz oder gar nicht“ zum Glück nicht um.
 Jetzt ist er ein cooler, aber komplett erfolgloser Pott-Philosoph! Zufällige Ähnlichkeit nicht ausgeschlossen.

Heinz-Peter Lengkeit – begnadeter Komödiant – strippte den Bauch, trotzte den Indianerpfeilen als Ingrid Harbour und hatte das grosse Vergnügen, Dirk Bach als Heinz Wäscher in „Kein Pardon“ zu vertreten.
 Jetzt ist er der ewig optimistische Trainer eines ewig talentierten Fußballvereins, irgendwo auf Asche, der nach der acht-eins-eins Regel spielt.  Und wer sich auskennt, der weiss: Bei acht-eins-eins geht es nicht ums Gewinnen. Bei acht-eins-eins geht es um Fussball.

Kai Magnus Sting – Duisburger aus Leidenschaft – ist dem Publikum sonst als Solist auf der Kabarettbühne vertraut. In Pommes ist er schwul und steht bis über beide Arme in seinem Erbe, einer alten, fettigen Imbissbude. Doch er will das Erbe seines Onkel nicht einfach sich Selbst überlassen.

Regie: Gerburg Jahnke
Buch: Markus Beutner-Schirp
Musikalische Leitung: Many Miketta
Choreographie: Susanne Hayo
Fotos: Axel Scherer
Regieassistenz: Ann-Kathrin Gorny
Produktionsteam: Ebertbad

Pommes – Termine

2024

15. August – 1. September Ebertbad Oberhausen

Sonny Boys

Zum Brüllen komisch: 43 Jahre lang brachten sie die Menschen zum Lachen 43 Jahre lang waren sie unzertrennlich, das Komikerduo Alfred und Willi, besser bekannt als die „Sonny Boys“.
Dann passiert das Unfassbare: Alfred macht von heute auf morgen Schluss mit lustig und gibt seiner besseren Bühnenhälfte Willi den Laufpass. Seitdem herrscht Funkstille zwischen den beiden.
Elf Jahre später sollen sie in einer Fernseh-Jubliläumsshow ihren legendären „Doktorsketch“ noch einmal spielen. Getrieben von nicht ganz uneigennützigem Altruismus, also Geld und Rampenlicht, lassen sich die beiden Vollblutkomödianten widerwillig aufeinander ein. Aber schon bei den Proben kriegen sich die beiden in die Haare. Dass sie überhaupt gemeinsam für die Aufzeichnung im Studio sind, ist ein Wunder.

Neil Simons Boulevardklassiker ist der tragikomische Schlagabtausch zweier gealterter Stars, die es schwer haben mit dem Loslassen. Eine wunderbare Komödie der Eitelkeit, voller Situationskomik und witziger Dialoge, liebenswert, verschroben und zum Weinen komisch.

Premiere im Theater Fletch Bizzel am 21. und 22. Juni 2024
Mit Hans-Peter Krüger, Heinz-Peter Lengkeit, Sandra Schmitz

Inszenierung: Thomas Hollaender
Kostüm: Angelika Frye
Bühnenbild: René Schnüriing
Eine Produktion vom Theater Fletch Bizzel, HP Krüger, der Stadt Dortmund und des Landes NRW

Sonny Boys – Termine

2024

21.–22. Juni Theater Fletch Bizzel Dortmund
20. September Theater Fletch Bizzel Dortmund
25. Oktober Bielefeld
16. November Menden
13. Dezember Theater Fletch Bizzel Dortmund